Pressemitteilung: Zahl der Überfälle auf Tankstellen geht weiter zurück – Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Seit sieben Jahren geht die Zahl der Überfälle auf Tankstellen kontinuierlich zurück und lag im Jahr 2016 mit 571 registrierten Fällen (2015: 636) im gesamten Bundesgebiet auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung Deutschlands.

Auf diese erfreuliche Entwicklung verwies jetzt der Zentralverband des Tankstellengewerbes nach Auswertung der Kriminalstatik des Jahres 2016. ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner sieht mehrere Gründe für den Rückgang der Überfälle: „Zum einen greifen die vorhandenen Sicherheitskonzepte immer besser, zum anderen werden sie bei potentiellen Tätern auch immer bekannter. Dass an Tankstellen wegen der konsequenten Abschöpfung der Kassenbestände nur wenig und bei gesicherten Kassensystemen gar kein Bargeld zu erbeuten ist, ist inzwischen nämlich häufig Thema in den Medienberichten gewesen.“

In früheren Jahren lag das Risiko für eine Tankstelle, überfallen zu werden, in Großstädten und Ballungszonen wesentlich höher ist als in ländlichen Bereichen. Für 2016 gilt dies nicht mehr. Bei den früheren „Spitzenreitern“ in Bezug auf das Überfallrisiko, Berlin und Hamburg und Berlin, haben sich die Fallzahlen halbiert bzw. gingen sie gar um zwei Drittel zurück (Hamburg). Die Bandbreite ist inzwischen recht gering. Im Durchschnitt liegt das Überfallrisiko bei knapp 4 %, den Höchststand musste das Saarland mit 6,9% verzeichnen, am sichersten sind Tankstellen in Bayern mit einem Risiko von knapp unter einem Prozent.

Steigende Überfallzahlen gab es in Hessen und in Niedersachsen. Jürgen Ziegner: „Allerdings stieg dort auch die Zahl der aufgeklärten Fälle, was dafür sprechen könnte, dass ein erheblicher Anteil der Überfälle von Mehrfachtätern begangen wurde.“

Damit keine Missverständnisse entstehen, ein kurzer Hinweis zu den Aufklärungsquoten: Aufgeklärt bedeutet in der Statistik, dass nach polizeilicher Einschätzung innerhalb des Berichtszeitraums ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde. Fälle, die erst in den folgenden Jahren aufgeklärt werden, gehen nicht in die Statistik ein.

Bundesweit stieg die Aufklärungsquote von 56,3 in 2015 auf 56,7 % im Jahr 2016. Weitere Zahlen können Sie diesem statistischen Material entnehmen.

Pressemitteilung: Abschaffung des Autogas-Steuerprivilegs wäre unsozial und mittelstandsfeindlich

Zentralverband des Tankstellengewerbes: Abschaffung des Autogas-Steuerprivilegs wäre unsozial und mittelstandsfeindlich

Der Zentralverband des Tankstellengewerbes e.V. (ZTG) hält die jetzt aus dem Bundesfinanzministerium bekannt gewordenen Pläne, das Steuerprivileg für Autogas bereits 2019 aufzuheben, für unsozial, unökologisch und mittelstandsfeindlich. Er appelliert an die Bundesregierung, die Förderung des umweltfreundlichen Kraftstoffs fortzusetzen.

Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des ZTG, hält die Abschaffung des Steuerprivilegs für unsozial. „Die einzige wirtschaftlich vernünftige Möglichkeit für Verbraucher mit geringerem Einkommen, durch Gasbetrieb zur CO2-Reduktion beizutragen, ist der Erwerb eines Autogas-Gebrauchtwagens oder die entsprechende Umrüstung eines Gebrauchtwagens. Neue Erdgas-Fahrzeuge sind schlichtweg zu teuer, gebrauchte gibt es kaum.“

Die Streichung des Privilegs wäre zudem ein Wortbruch, den die 7.000 Autogas-Tankstellen hart zu spüren bekämen, so Ziegner weiter. „Viele Tankstellen haben im Vertrauen auf eine weitere Förderung – wie sie der Bundestag noch 2015 beschlossen hat – erst vor kurzer Zeit erhebliche Investitionen vorgenommen, ob in neue Autogas-Säulen oder in einen verbesserten Anfahrtsschutz“, sagt Ziegner. Die meisten dieser Autogas-Tankstellen seien Eigentümer geführte Stationen, Erdgas-Tankstellen hingegen würden vor allem von großen Konzern betrieben. „Wenn jetzt also das Erdgas-Privileg bewahrt, das für Autogas aber abgeschafft wird, dann hilft das den Konzernen und schadet dem Mittelstand“, erklärt Ziegner.

Hinzu komme der ökologische Aspekt, so der ZTG-Geschäftsführer: „Die  CO2-Einsparung mag bei Autogas etwas geringer als bei Erdgas sein, durch die weitaus größere Anzahl von Autogas-Fahrzeugen wird dieser Effekt aber mehr als ausgeglichen.“ Die Absicht, Autogas ab 2019 nicht mehr, Erdgas dagegen weiterhin steuerlich zu bevorzugen, werde keine positive Entwicklung bei Erdgas herbeiführen. „Sicher ist aber:  Für die 7.000 Autogastankstellen wäre es das schleichende Todesurteil.“

 

Pressemitteilung: Kriminalstatistik 2015 – Überfälle auf Tankstellen sind deutlich zurückgegangen

Mit 636 registrierten Fällen lag die Zahl der Überfälle auf Tankstellen im Bundesgebiet im vergangenen Jahr fast um die Hälfte niedriger als beim Höchststand im Jahr 2003. Auf diese erfreuliche Entwicklung verwies jetzt der Zentralverband des Tankstellengewerbes nach Auswertung der Kriminalstatik des Jahres 2015. „Die Zahl der Überfälle war in den letzten 25 Jahren noch nie so niedrig wie in 2015. Zudem gehen die Zahlen seit sieben Jahren in Folge zurück. Dazu haben sicherlich sowohl technische Lösungen als auch eine verstärkte Umsetzung der diversen Sicherheitsempfehlungen beigetragen. Insbesondere dürfte sich bei einer bestimmten Tätergruppe herumgesprochen haben, dass durch konsequente Abschöpfung der Kassenbestände an Tankstellen in der Regel nicht viel „zu holen“ ist“, erklärt ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner.

Dennoch bleibt nach Einschätzung des ZTG das Risiko hoch: Rein statistisch wurde jede 23. deutsche Tankstelle im Jahr 2015 überfallen. „Allein diese Zahl sollte ausreichen, damit jeder Tankstellenbetreiber seinem Personal regelmäßig erneut die Sicherheitsempfehlungen von Polizei, Berufsgenossenschaft und der Mineralölgesellschaften zur Kenntnis bringt und vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung von Überfällen, aber auch das richtige Verhalten während eines Überfalls, neu üben lässt. Erst recht gilt dies in Bezug auf neue Mitarbeiter“, so Ziegner.

Dabei ist das Überfallrisiko für eine Tankstelle in den einzelnen Bundesländern nach wie vor sehr unterschiedlich. Zwar ist die Bandbreite nicht mehr so groß wie in früheren Jahren, doch sind weiterhin Stationen in Bundesländern mit Ballungszonen wesentlich gefährdeter als in ländlichen Bereichen. Traurige „Spitzenreiter“ beim Überfallrisiko sind Hamburg (13,97%) und Berlin (11,37%), obwohl in der Hauptstadt die Zahl der registrierten Fälle gegenüber dem Vorjahr um 10 auf 34 zurückgegangen ist. Weiterhin relativ niedrig ist die Überfallwahrscheinlichkeit für Tankstellenbetreiber in Bayern (0,94%), Thüringen (1,75%) und Sachsen (2,67%).

Bundesweit stieg die Aufklärungsquote von 55,1 % in 2014 auf 56,3 % im Jahr 2015. „Diese Aufklärungszahlen sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten“ betont der ZTG-Geschäftsführer. Denn aufgeklärt bedeutet in der Statistik, dass nach polizeilicher Einschätzung innerhalb des Berichtszeitraums ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde. Fälle, die erst in den folgenden Jahren aufgeklärt werden, gehen nicht in die Statistik ein. Auf der anderen Seite gibt es speziell bei Tankstellenüberfällen häufig Serientäter. Mit nur einem ermittelten Tatverdächtigen steigt somit die Aufklärungsquote stark an. „Diese Zahlen sind also nur sehr begrenzt zur Einschätzung der Ermittlungserfolge geeignet“, so Ziegner.

Weitere Zahlen können Sie diesem statistischen Material entnehmen.

Schiedsstelle für das Tankstellengewerbe auf der Zielgeraden

Der Verhaltenskodex für das Tankstellengeschäft geht in die Zielgerade: Die Parteien des Tankstellengeschäfts – Verbände der Betreiberseite ebenso wie Vertreter der Mineralölgesellschaften – haben sich Ende November in Bochum auf die Einrichtung einer gemeinsamen Schiedsstelle verständigt. Genaueres lesen Sie in unserer Pressemitteilung.